Ayatollah Ruhullah Chomeini ist der Gründer der Islamischen Republik Iran. Er ist 1900 in der Stadt Chomein als Sayyid geboren. Sein Beiname Sayyid bezieht sich auf seine Abstammung und sein Name „Ruhullah“ (Geist Gottes) war der Beiname des Propheten Jesus (Friede sei mit ihm). Nach Einführung der Nachnamensgesetzgebung im Iran nahm er den Nachnamen „Chomeini“ (aus Chomein) an. Sein Vater war Sayyid Mustafa Musawi.

Über seinem Grab wurde das Imam Chomeini Mausoleum errichtet. Seine Wohnung wurde in ein Museum umgewandelt, um die Spuren seines bescheidenen Lebens zu erhalten.

Er war ein hoher schiitischer Geistlicher, Vorbild der Nachahmung, Oberhaupt der  Islamischen Revolution im Iran und Gründer der Islamischen Republik Iran.

Als Islamische Revolution wird eine Transformation des politischen Systems und der gesellschaftlichen Ordnung hin zu einem Islamischen Staat bezeichnet. Die bekannteste und in der Literatur auch meist als „die“ Islamische Revolution bezeichnete war diejenige zur Gründung der Islamischen Republik Iran.

Ziel einer Islamischen Revolution ist die Gründung und der Aufbau einer Gesellschaft, in der jedes Individuum in seiner Annäherung zu seinem Schöpfer gefördert, und Aspekte, welche den Menschen von seiner eigenen Natur entfremden, vermieden werden. Dieses ist nach Ansicht des Islam u.a. durch die Etablierung des islamischen Rechts in seiner zeitgemäßen Aulegung und Interpretaiton durch den Statthalte des Rechtsgelehrten möglich. In solch einem System werden die universellen Werte aller Menschen, wie z.B. Gerechtigkeit, gefördert, so dass die Islamische Revolution auch Nichtmuslimen zugute kommt.

Zwar wird in der westlichen Welt im engeren Sinne mit der Islamischen Revolution die Absetzung von Schah Mohammad Reza Pahlavi im Jahre 1979 im Iran verbunden, aber in der Philosophie der Islamischen Revolution handelt es sich um eine immerwährende Entwicklungsanstrengung des Menschen hin zu einer kollektiven Weiterentwicklung auf dem Weg Gottes. Erfolgreicher Leiter der Islamischen Revolution war Ayatollah Chomeini.

Am 16. Januar blieb dem Schah nur die Flucht aus dem Iran, da auch die Armee nicht mehr auf ihn hörte. Der Schah hatte kurzfristig Schapur Bachtiar als seinen politischen Erben eingesetzt, der aber dem Druck der Massen nicht standhalten konnte und Imam Chomeini noch im Januar die Einreise in den Iran gewährte. Der SAVAK wurde aufgelöst, politische Gefangene befreit und Symbole der Schahherrschaft zerstört.

Am 1. Februar landete Imam Chomeini in Teheran und wurde von Millionen Iranern begeistert empfangen. Dessen wird jährlich am Jahrestag der Islamischen Revolution gedacht.

Während sein Leben ab dem 1960er Jahren, das zur Islamischen Revolution führte, untersucht worden ist, ist sein früheres Leben wenig bekannt in der westlichen Welt. So hatte er bereits während des Zweiten Weltkrieges die „Hitler-Ideologie“ als „giftigstes, ruchlosestes Produkt des menschlichen Geistes“ verurteilt.

Ayatollah Chomeini war 1964 aufgrund seiner standhaften Äußerungen gegen den despotischen Schah – insbesondere bei seiner berühmten Rede gegen das Kapitulationsgesetz – und Beteiligung am Aufstand von 1963 gezwungen, das Land zu verlassen. Die Ereignisse gelten als Beginn der islamischen Revolution. Er ging zunächst ins türkische Exil. Von dort begab er sich 1965 nach Nadschaf, Irak und blieb dort bis 1978. Er wohnte dort in einer kleinen Wohnung, die heute zu seinem Gedenken bewahrt wird. Er organisierte von dort den islamischen Widerstand im Iran, bis er von Saddam nach Neauphle-le-Château in Frankreich ausgewiesen wurde. Dort erlangte er auch den Titel eines Vorbildes der Nachahmung und brachte sein religiöses Regelwerk mit dem Titel „Tahrir-ul-Wasila“ (die Befreiung der Mittel) heraus. In zahlreichen Bereichen hat er Empfehlungen verfasst, die zumeist erst nach seinem Ableben von seinen Anhängern zusammengetragen wurden, wie z.B. Ayatollah Chomeinis Sicht der medizinischen Ethik.

Von Paris kehrte er am 1. Februar 1979, während der Islamischen Revolution, wieder in den Iran zurück. Am 11. Februar übernahm er die Regierung und gründete die Islamische Republik Iran, ein auf dem Prinzip der Statthalterschaft des Rechtsgelehrten beruhendes System der Verbindung von Volksherrschaft und religiösen Normen. 

Ayatollah Chomeini wurde zum Staatsoberhaupt gewählt und ein Gremium einberufen, dass seine Führungsfähigkeit beaufsichtigte und zu gegebener Zeit seinen Nachfolger bestimmen sollte. Sein Sitz in Teheran war ein bescheidenes Haus in Dschamaran.

Er hat seine Ideale für die Zeit nach seinem Ableben in seinem Testament festgehalten. Weniger bekannt in der westlichen Welt war seine besondere Zuneigung zur Mystik, die sich unter anderem in seinen Gedichten ausdrückte.

1929 heiratete er Chadidscha Thaqafi. Sie lebten ca. 60 Jahre in Ehe zusammen bis zu seinem Ableben. Aus der Ehe entsprangen fünf Kinder: Mustafa und Ahmad, die ebenfalls Geistliche waren und drei Töchter.

Ayatollah Chomeini ist am 3.6.1989 im Dschamaran Krankenhaus in Teheran dahingeschieden. Er wurde bei dem Märtyrer-Gräberfeld Behescht-e Zahra beigesetzt. Sein Nachfolger wurde 1989 sein früherer Schüler Ayatollah Chamene’i. Die beiden hatten ebenfalls eine besonders innige Beziehung.

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